Brechelbad zu Webersberg



Es steht wieder, das Brechelbad in Webersberg! „Ewig schod“ wäre es gewesen, hätte Hans Steiner nicht die Ärmel aufgekrempelt und das Brechelbad, das in der Silvester-Nacht 2014 abbrannte, wieder (fast) originalgetreu aufgebaut.

Am Anfang steht die Begriffsverwirrung. Was ist das eigentlich, ein Brechelbad? Und: Ist beim Besuch die Mitnahme von Handtuch und Badehose ratsam? Weit gefehlt!

Das Brechelbad ist eine Hütte mit einer gemauerten Feuerstelle, die bis Mitte des vergangenen Jahrhunderts auf vielen Bauernhöfen stand – wegen des Funkenflugs mit einigem Respektabstand zu den übrigen Gebäuden.

Dort wurde der Flachs gedörrt, also getrocknet, und danach mit so genannten Brecheln, das sind schwere hebelartige Holzbretter, bearbeitet. Die Fasern, die aus den Halmen quollen, wurden anschließend versponnen und zu Leinen verarbeitet.

Gleichzeitig verwendete man das Brechelbad, das auch die Bezeichnung „Badstub’n“ oder „Hoarstub’n“ trug, als Dampf- und Schwitzbad in der Art einer Sauna. Im 18. Jahrhundert wurde von der prüden Obrigkeit diesem Treiben wegen Unsittlichkeit ein Ende bereitet.

Und es sollte viele Jahrzehnte dauern, bis die Brechelbäder wieder auf den Bauernhöfen Einzug halten konnten. Danach wurden sie nur noch zum Trocknen und Brecheln sowie zum geselligen, aber dennoch sittlichen Beisammensein nach getaner Arbeit benützt. In dem Namen Brechelbad sind die beiden ursprünglichen Funktionen erhalten geblieben.

Führung „Vom Flachs zum Leinen“
im kleinen Flachsmuseum jederzeit nach Vereinbarung. Hans Steiner erklärt den Weg vom Samenkorn über die blaue Blüte zur Leinwand und erzählt, wie es früher beim Flachsbrecheln zuging. 3 Euro pro Person, maximal 50 Euro. Dauer 1 Stunde.


Brechelbad zu Webersberg
Johann Steiner
Webersberg 5, 5164 Seeham
+43 (0)664/923 87 21
office@brechelbadseeham.at
www.brechelbadseeham.at






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